Neben der Kryotherapie gehört die topische Applikation des Zytostatikums 5-Fluorouracil, das in einer 5%-igen Salbengrundlage vertrieben wird (Efudix®), zu den seit Jahrzehnten etablierten Therapien. Die Wirkung beruht auf einer Blockade der Mehylierungsreaktion von Desoxyuridinsäure zu Thymidinsäure und somit über eine Beeinflussung der DNA, weniger der RNA-Synthese. Unter dem Einfluß von Fluorouracil kommt es somit zu einer Thymindefizienz der Zelle und nachfolgend zu ihrem Tod. Die Substanz wird gewöhnlich 2 x täglich über 3 Wochen eingesetzt. Auch eine einmal tägliche Applikation übernacht ist möglich. Eine sehr ausgeprägte Entzündungsreaktion wird beobachtet, die auch nässend verlaufen kann. Jedoch scheint die Entzündungsreaktion für die Effizienz der Behandlung entscheidend zu sein, was eine aktuelle Studie belegt: die einmalig pro Woche über einen Zeitraum von 12 Wochen durchgeführte Applikation von 5-Fluorouracil führte im Gegensatz zur kontinuierlichen, 2 mal täglich über 3 Wochen durchgeführten Applikation zwar zu einer signifikanten Reduktion der Entzündung, jedoch auch zu signifikant geringeren Abheilungsraten. Die Abheilungsraten erreichen die international akzeptierten Effektivitätskriterien. Nachteile dieses Therapieverfahrens ist die Schmerzhaftigkeit und bei großflächiger Applikation das lange Zeitintervall, in dem die Patienten allenfalls eingeschränkt geschäftsfähig sind.
Podophyllin
Der Extrakt aus Podophyllum peltatum (Nordamerika) oder Podophyllum emodi (Indien) stellt ein Phytopharmakon dar. Podophyllin wurde lange Zeit in 10-25%iger Konzentration (gelöst in absolutem Alkohol oder Tinctura benzoes) eingesetzt. Die Läsionen wurden betupft und die Substanz nach circa 6 Stunden abgewaschen. 3- bis 4 Sitzungen im Abstand von 2 bis 4 Wochen waren in der Regel notwendig. Aufgrund negativer Bewertung, insbesondere durch das Auftreten toxischer Reaktionen und wirksamerer und nebenwirkungsärmerer Alternativen wird diese Substanz heute nur noch selten eingesetzt.