Besenreiser sind kleine, rötliche oder bläuliche Äderchen, die direkt unter der Hautoberfläche sichtbar sind. Diese Gefäßveränderungen treten vor allem an den Beinen auf und werden oft als rein kosmetisches Problem betrachtet. Aber sind Besenreiser wirklich nur ein ästhetischer Makel, oder weisen sie möglicherweise auf tiefere Venenprobleme hin? In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ob Besenreiser ein Symptom für eine zugrunde liegende venöse Erkrankung sein können und in welchem Zusammenhang sie mit anderen Venenproblemen stehen.
Was sind Besenreiser?
Besenreiser (medizinisch: Teleangiektasien) sind kleine, erweiterte Blutgefäße, die sich als feine rote, blaue oder violette Linien sichtbar machen. Sie treten meist an den Beinen, seltener auch im Gesicht, auf und verlaufen in einem netzartigen Muster, das an die Verzweigungen eines Besens erinnert – daher der Name. Die Gefäße sind meist wenige Millimeter groß und flach unter der Haut gelegen.
Obwohl Besenreiser in den meisten Fällen keine körperlichen Beschwerden verursachen, empfinden viele Menschen sie als ästhetisch störend. Besonders im Sommer, wenn kurze Kleidung getragen wird, können sie das Selbstbewusstsein negativ beeinflussen.
Was sind die Ursachen von Besenreisern?
Die Entstehung von Besenreisern ist multifaktoriell und kann durch eine Kombination von genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Genetische Veranlagung: Wenn ein Elternteil oder nahe Verwandte Besenreiser haben, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass man selbst ebenfalls davon betroffen sein wird.
- Hormonelle Einflüsse: Hormonelle Schwankungen, wie sie beispielsweise während der Schwangerschaft, durch die Einnahme von Verhütungsmitteln oder in den Wechseljahren auftreten, können die Entstehung von Besenreisern begünstigen.
- Stehende oder sitzende Tätigkeiten: Menschen, die lange stehen oder sitzen, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Durch das lange Verharren in einer Position wird der venöse Rückfluss behindert, was zu einem Blutstau in den Venen führen kann.
- Alter: Mit zunehmendem Alter verlieren die Venen an Elastizität, was das Risiko für Besenreiser und andere venöse Probleme erhöht.
- Übergewicht: Ein höheres Körpergewicht kann zusätzlichen Druck auf die Beinvenen ausüben, was das Risiko für die Entstehung von Besenreisern erhöht.
Der Zusammenhang zwischen Besenreisern und Venenproblemen
Eine der häufigsten Fragen, die im Zusammenhang mit Besenreisern gestellt wird, ist, ob diese kleinen Gefäßerweiterungen auf tieferliegende Venenprobleme hinweisen. Während Besenreiser oft als rein kosmetisches Problem abgetan werden, gibt es in einigen Fällen durchaus einen Zusammenhang mit tieferliegenden Venenerkrankungen, wie etwa der chronisch venösen Insuffizienz oder Krampfadern (Varizen).
Besenreiser als Frühwarnzeichen
In einigen Fällen können Besenreiser ein erstes Anzeichen für eine tieferliegende venöse Insuffizienz sein. Dies bedeutet, dass die Venen in den Beinen das Blut nicht mehr effizient genug zurück zum Herzen pumpen. Das Blut staut sich in den Beinvenen, was zu einer Erweiterung der oberflächlichen Gefäße führen kann. Wenn Besenreiser in Verbindung mit Schweregefühl, Schwellungen oder Schmerzen in den Beinen auftreten, ist dies ein Hinweis darauf, dass eine genauere Untersuchung der Venen sinnvoll sein könnte.
Krampfadern und Besenreiser
Krampfadern sind ebenfalls erweiterte Venen, allerdings handelt es sich hierbei um größere und meist tiefer gelegene Gefäße. Während Krampfadern oft schmerzhaft sind und das Risiko für Komplikationen wie Thrombosen oder Geschwüre erhöhen, sind Besenreiser meist harmlos. Dennoch treten beide Venenprobleme häufig gemeinsam auf. In vielen Fällen entwickeln sich Besenreiser rund um größere Krampfadern oder sind ein Zeichen dafür, dass die betroffenen Venen bereits überlastet sind.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Auch wenn Besenreiser in den meisten Fällen keine gesundheitlichen Probleme verursachen, gibt es Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist. Insbesondere wenn folgende Symptome auftreten, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen:
- Schwellungen der Beine, insbesondere am Abend
- Schmerzen oder ein unangenehmes Druckgefühl in den Beinen
- Juckreiz, Hautveränderungen oder offene Wunden
- Auftreten von Krampfadern
Ein spezialisierter Arzt, in der Regel ein Phlebologe oder Gefäßchirurg, kann mit einer detaillierten Untersuchung, wie zum Beispiel einer Ultraschalluntersuchung (Duplexsonografie), feststellen, ob eine tieferliegende Venenerkrankung vorliegt.
Behandlungsmöglichkeiten für Besenreiser und Venenprobleme
Die Behandlung von Besenreisern richtet sich nach dem Ausmaß und den Beschwerden. Da Besenreiser meist keine gesundheitlichen Risiken bergen, erfolgt die Therapie oft aus ästhetischen Gründen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine medizinische Behandlung sinnvoll ist, insbesondere wenn Besenreiser mit tieferliegenden Venenproblemen assoziiert sind.
Sklerosierung
Die häufigste Methode zur Behandlung von Besenreisern ist die Sklerosierung. Dabei wird ein Verödungsmittel in die betroffenen Gefäße injiziert, das die Gefäßwände von innen verklebt. Dies führt dazu, dass das Gefäß allmählich abgebaut wird und verschwindet. Die Behandlung ist minimalinvasiv und wird in der Regel ambulant durchgeführt.
Lasertherapie
Eine weitere Möglichkeit ist die Lasertherapie, bei der Lichtimpulse verwendet werden, um die erweiterten Gefäße zu verschließen. Diese Methode eignet sich vor allem für sehr feine Besenreiser und ist ebenfalls eine minimalinvasive Behandlungsmethode.
Behandlung von Krampfadern
Sollten neben den Besenreisern auch Krampfadern oder andere Venenprobleme vorliegen, können weiterführende Behandlungen notwendig werden. Hierzu zählen etwa die endovenöse Lasertherapie, die Radiofrequenztherapie oder eine operative Entfernung der betroffenen Venen.
Prävention von Besenreisern und Venenproblemen
Um der Entstehung von Besenreisern und anderen Venenproblemen vorzubeugen, gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann:
- Regelmäßige Bewegung, wie Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren, fördert die Durchblutung.
- Das Vermeiden von langem Sitzen oder Stehen ist ebenfalls hilfreich. Falls dies im Alltag nicht vermeidbar ist, sollten regelmäßig Pausen eingelegt werden, in denen die Beine bewegt oder hochgelagert werden.
- Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann den venösen Rückfluss unterstützen, besonders in Berufen, die langes Stehen oder Sitzen erfordern.
- Eine gesunde Ernährung und das Halten eines normalen Körpergewichts reduzieren den Druck auf die Beinvenen.
Fazit: Besenreiser als Teil eines größeren Bildes
Besenreiser mögen zwar primär als kosmetisches Problem betrachtet werden, können jedoch in manchen Fällen auf tieferliegende Venenprobleme hinweisen. Es ist daher wichtig, Symptome wie Schwellungen, Schmerzen oder Krampfadern ernst zu nehmen und einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Venenleiden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
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