Die Pocken nehmen in der Regel einen schweren Verlauf; doch es überleben mehr als zwei Drittel der Betroffenen. Dennoch ist die Prognose bei Pocken insgesamt schlecht: Die Überlebenden sind meist durch schwere Narben verunstaltet und in vielen Fällen erblindet. Es gibt allerdings auch mildere Verläufe (weiße Pocken), die aber nicht weniger ansteckend sind.
Komplikationen
Die als schwarze Blattern oder Variola haemorrhogica bezeichnete Form der Pocken zeigt einen besonders heftigen Verlauf mit schweren Komplikationen. Innerhalb weniger Tage treten ausgedehnte, schwere Blutungen in die Haut, Blutungen der Schleimhäute sowie der inneren Organe, wie zum Beispiel Leber und Herz, auf. Aber auch Gehirn und Rückenmark können im Rahmen einer Pockenerkrankung betroffen sein. Die Betroffenen sterben bereits in der ersten Erkrankungswoche, häufig schon während der ersten 48 Stunden.
Sterblichkeit
Die echten Pocken nehmen zu rund 30 Prozent einen tödlichen Verlauf; bei den weißen Pocken beträgt die Sterblichkeit weniger als 1 Prozent. Die schwarzen Blattern verlaufen sogar zu annähernd 100 Prozent tödlich.
Wenn die Pocken in einer ungeimpften Bevölkerungsgruppe zum ersten Mal auftreten, ist davon auszugehen, dass diese Gruppe im Verlauf der zu erwartenden Epidemie auf etwa ein Drittel ihrer Ausgangsgröße schrumpft.
Sich gegen Pocken impfen zu lassen ist die einzige wirksame Maßnahme zum Vorbeugen dieser Erkrankung. Die Pockenimpfung ist jedoch heute in Deutschland keine Pflichtimpfung mehr: Die Pocken sind die bisher einzige Erkrankung, deren Ausrottung durch die konsequente Durchimpfung der Bevölkerung weltweit gelang. Dies war nur möglich, da sich ausschließlich der Mensch – und keine Wildtiere – mit Pocken anstecken kann. In geimpften Menschen kann sich das verantwortliche Pockenvirus nicht vermehren und stirbt ab. In Deutschland fanden die letzten größeren Pockenimpfungen im Jahr 1977 statt, ihre weltweite Aussetzung erfolgte im Jahr 1980. Bei den zu dieser Zeit gegen Pocken geimpften Menschen besteht wahrscheinlich kein Impfschutz mehr, da es nötig ist, die Schutzimpfungen alle fünf bis zehn Jahre aufzufrischen. Es ist jedoch möglich, dass der Verlauf einer Pockenerkrankung bei einmal geimpften Personen milder ist als bei ungeimpften Menschen.